Müssener see
Ich atmete auf, ich hatte Angst vor dem was er und ich tun könnten. Als ich später ins Bett ging, konnte ich nicht einschlafen immer wieder wanderten meine Gedanken zu Marcs offener Zimmertür, und welche Lust mich möglicherweise dort erwarten würde. Mein eigener Sohn hatte ein Verlangen in mir geweckt, dass ich schon für verloren geglaubt hatte. Mit einem Mal überkamen mich die Bilder von jenem Abend als mein Sohn breitbeinig auf seinem Bett gelegen hatte und sich ungeniert vor mir einen runterholte. „Willst Du das jemanden anschreiben denn nicht?” ich war etwas verwirrt. Ich stellte mir vor wir mein Sohn vor mir lag und mit einem hämischen Grinsen seinen pulsierenden Schwanz rieb. Sex toys paare.
Wer ist das?”, fragte Ruth. Er schüttelte den Kopf. ”Woher —” ”Was? Wenn du es brauchst, sicher.” ”Wonach sonst? Danach, ob sie dir sympathisch waren? Genau wie unsere Mütter? Frau Sägmüller ist wohl unfruchtbar, sonst hättest du ein Kind von ihr und sie würde sich nicht mehr an dich erinnern.” Und jetzt waren wir beim Casus knacksus. ”Wie genau hast du dir denn die Mütter deiner Kinder ausgesucht?” Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde mir klar, dass ich anders war als die anderen Menschen. Während die Leute, mit denen ich in den Neunzehn-Zehnern auf die Schule gegangen war, langsam die ersten grauen Haare und Falten im Gesicht bekamen, — so sie denn die beiden Kriege überlebt hatten — merkte ich noch nichts davon. Meine Haut war glatt wie eh und je. Sicher hatte ich schon die eine oder andere Affäre gehabt, doch ohne Eltern, die mich drängten, mir eine Frau zu suchen und sesshaft zu werden, hatte ich es nicht eilig, eine Familie zu gründen. Und scheinbar war ich auch nicht dazu in der Lage, zumindest hatte ich noch von keiner Schwangerschaft gehört. Da war Helena, die Schöne, deren Mann noch nicht aus Russland zurück— ”Ein Jahr nach Tschernobyl?” Es war einen Monat nach der Katastrophe in Tschernobyl, als ich wieder nach Deutschland kam. Auf dem Weg nach Polen ließ ich meine Haare weiß werden, so dass ich eher nach meinem tatsächlichen Alter aussah.
Abspritzten.
Chau sah den schelmischen Blick ihrer Schwester und fragte: „Was ist?” Chau schlug die Hand vor den Mund. Sie wusste, was Vibratoren waren, doch sie hatte nie zuvor ein Exemplar aus der Nähe zu sehen bekommen. Da es verboten war, Sexspielzeuge zu erwerben, hatte Chau angenommen, zu keiner Zeit in den Besitz solcher Geräte zu kommen. „Wem gehören die?” „Und es gibt auch keine Kameraaufnahmen, wie du die Sachen eingesteckt hast?”, machte sich Chau Sorgen. Bian nickte und Chau nahm den schwarzen Freudenspender in die Hand. Sie musterte das Gerät ehrfürchtig und traute sich kaum, es zu berühren. „Gut, dann ist das meiner”, stellte Bian mit Blick auf den silberfarbenen Vibrator fest. Bian lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Müssener see.Jan antwortete nicht.
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